Superadmin, Bots, Bureaucrats, Interface administrators, Administrators (Semantic MediaWiki), Curators (Semantic MediaWiki), Editors (Semantic MediaWiki), Administrators
557
edits
Tags: Mobile edit Mobile web edit |
|||
Line 1: | Line 1: | ||
<div class="mw-translate-fuzzy"> | |||
{{#drawio:Germany_de|max-width=650px}} | {{#drawio:Germany_de|max-width=650px}} | ||
''© worldfoodsafetyalmanac.bfr.berlin'' | ''© worldfoodsafetyalmanac.bfr.berlin'' | ||
</div> | |||
Line 33: | Line 35: | ||
|} | |} | ||
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist für die Agrarpolitik und die Lebensmittelsicherheit zuständig. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit bereitet das BMEL Gesetzesentwürfe und Fragen zu Rechtsverordnungen vor. Unterstützt wird das BMEL von mehreren wissenschaftlichen Beiräten, z.B. für Agrarpolitik, Lebensmittel und gesundheitlichen Verbraucherschutz | Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist für die Agrarpolitik und die Lebensmittelsicherheit zuständig. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit bereitet das BMEL Gesetzesentwürfe und Fragen zu Rechtsverordnungen vor. Unterstützt wird das BMEL von mehreren wissenschaftlichen Beiräten, z.B. für Agrarpolitik, Lebensmittel und gesundheitlichen Verbraucherschutz und für Biodiversität und genetische Ressourcen. Zu den Einrichtungen im Geschäftsbereich des BMEL gehören Bundesoberbehörden, rechtlich selbstständige Einrichtungen, die Bundesforschungszentren, Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft und Zuwendungsempfänger. | ||
Das BMEL ist die zentrale zuständige Behörde (CCA) für die EU-Gesetzgebung im Bereich Lebensmittel und Lebensmittelhygiene, für GVO in Lebens- und Futtermitteln sowie für die Verhandlungen über Rechtsvorschriften zur Lebensmittelsicherheit und deren Umsetzung in nationales Recht. Darüber hinaus ist sie die zuständige Behörde für Pflanzengesundheit, Tierschutz und EU-Rechtsvorschriften in Bezug auf Rückstandshöchstmengen in Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs. | Das BMEL ist die zentrale zuständige Behörde (CCA) für die EU-Gesetzgebung im Bereich Lebensmittel und Lebensmittelhygiene, für GVO in Lebens- und Futtermitteln sowie für die Verhandlungen über Rechtsvorschriften zur Lebensmittelsicherheit und deren Umsetzung in nationales Recht. Darüber hinaus ist sie die zuständige Behörde für Pflanzengesundheit, Tierschutz und EU-Rechtsvorschriften in Bezug auf Rückstandshöchstmengen in Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs. | ||
Line 41: | Line 43: | ||
Im Bereich der Tierernährung ist es zuständig für die Ausarbeitung von Rechtsvorschriften auf Bundesebene und für die Koordinierung ihrer Umsetzung mit Unterstützung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Hinsichtlich der Risiken für die Lebensmittelsicherheit wird das BMEL vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beraten. | Im Bereich der Tierernährung ist es zuständig für die Ausarbeitung von Rechtsvorschriften auf Bundesebene und für die Koordinierung ihrer Umsetzung mit Unterstützung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Hinsichtlich der Risiken für die Lebensmittelsicherheit wird das BMEL vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beraten. | ||
Das BMEL umfasst die nach Artikel 36 am EFSA-Netzwerk beteiligten Forschungseinrichtungen des Bundes, die zu verschiedenen Themen beraten. Dazu gehören das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Bereich der Tierseuchen, des Tierschutzes, der Tierhaltung, der Tierernährung und der Nutztiergenetik, das Julius Kühn-Institut (JKI) in Fragen der Pflanzengesundheit und des Pflanzenschutzes sowie das Max Rubner-Institut (MRI) im Bereich Ernährung und Lebensmittel. Darüber hinaus berät das Thünen-Institut (TI) als Teil des Artikel-36-Netzes in Fragen der Pflanzengesundheit, der gentechnisch veränderten Organismen, der Tiergesundheit und des Tierschutzes sowie der Umweltrisikobewertung. | Das BMEL umfasst die nach Artikel 36 der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 am EFSA-Netzwerk beteiligten Forschungseinrichtungen des Bundes, die zu verschiedenen Themen beraten. Dazu gehören das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Bereich der Tierseuchen, des Tierschutzes, der Tierhaltung, der Tierernährung und der Nutztiergenetik, das Julius Kühn-Institut (JKI) in Fragen der Pflanzengesundheit und des Pflanzenschutzes sowie das Max Rubner-Institut (MRI) im Bereich Ernährung und Lebensmittel. Darüber hinaus berät das Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) als Teil des Artikel-36-Netzes in Fragen der Pflanzengesundheit, der gentechnisch veränderten Organismen, der Tiergesundheit und des Tierschutzes sowie der Umweltrisikobewertung. | ||
Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse sind entscheidend für politische Entscheidungen. Das BMEL kann dabei auf seine gut aufgestellten Fachforschungseinrichtungen zurückgreifen. Zu dieser Ressortforschung gehören neben den vier Bundesforschungsinstituten auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ). Innovative Forschung und kompetente wissenschaftliche Politikberatung sind eng miteinander verbundene Aufgaben dieser Einrichtungen. | Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse sind entscheidend für politische Entscheidungen. Das BMEL kann dabei auf seine gut aufgestellten Fachforschungseinrichtungen zurückgreifen. Zu dieser Ressortforschung gehören neben den vier Bundesforschungsinstituten auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ). Innovative Forschung und kompetente wissenschaftliche Politikberatung sind eng miteinander verbundene Aufgaben dieser Einrichtungen. | ||
Line 78: | Line 80: | ||
Darüber hinaus ist das BfR auch für die Risikobewertung und Risikokommunikation im Bereich der Sicherheit von Verbraucherprodukten, Kosmetika, Bioziden und Chemikalien (REACH) zuständig. Außerdem sammelt und bewertet das BfR Meldungen über Vergiftungen durch Chemikalien. Es führt Risikobewertungen von Pflanzenschutzmitteln und Biozidprodukten in Bezug auf Toxikologie und Rückstände durch. Auch Methoden zur Rückstandsanalyse werden zu Kontrollzwecken bewertet. | Darüber hinaus ist das BfR auch für die Risikobewertung und Risikokommunikation im Bereich der Sicherheit von Verbraucherprodukten, Kosmetika, Bioziden und Chemikalien (REACH) zuständig. Außerdem sammelt und bewertet das BfR Meldungen über Vergiftungen durch Chemikalien. Es führt Risikobewertungen von Pflanzenschutzmitteln und Biozidprodukten in Bezug auf Toxikologie und Rückstände durch. Auch Methoden zur Rückstandsanalyse werden zu Kontrollzwecken bewertet. | ||
Vierzehn nationale Referenzlaboratorien (NRL), die in den Bereichen Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sowie Lebensmittelhygiene tätig sind, sind dem BfR gemäß der Verordnung (EU) 2017/625 angeschlossen. Es handelt sich um NRLs für Salmonellen, Überwachung mariner Biotoxine, lebensmittelbedingte Viren, Listeria monocytogenes, koagulase-positive Staphylokokken einschließlich Staphylococcus aureus, Escherichia coli einschließlich Verotoxin-produzierender E. coli, Campylobacter, Trichinen, Antibiotikaresistenz, tierische Proteine in Futtermitteln, Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung, Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, Mykotoxine und Pflanzentoxine in Futter- und Lebensmitteln sowie halogenierte persistente organische Schadstoffe (POPs) in Futter- und Lebensmitteln. Neben diesen auf EU-Recht basierenden NRLs sind dem BfR weitere Laboratorien mit Referenzfunktion angeschlossen. Dazu gehören das Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen (GVO), die oberste Begutachtungsstelle für die Einfuhrkontrolle von Wein nach der Weinüberwachungsverordnung, die Zoonoseberichterstattung sowie die Konsiliarlaboratorien für Leptospira, Yersinia sowie Vibrios. | Vierzehn nationale Referenzlaboratorien (NRL), die in den Bereichen Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sowie Lebensmittelhygiene tätig sind, sind dem BfR gemäß der Verordnung (EU) 2017/625 angeschlossen. Es handelt sich um NRLs für Salmonellen, Überwachung mariner Biotoxine, lebensmittelbedingte Viren, ''Listeria monocytogenes'', koagulase-positive Staphylokokken einschließlich ''Staphylococcus aureus'', ''Escherichia coli'' einschließlich Verotoxin-produzierender ''E. coli'', ''Campylobacter'', Trichinen, Antibiotikaresistenz, tierische Proteine in Futtermitteln, Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung, Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, Mykotoxine und Pflanzentoxine in Futter- und Lebensmitteln sowie halogenierte persistente organische Schadstoffe (POPs) in Futter- und Lebensmitteln. Neben diesen auf EU-Recht basierenden NRLs sind dem BfR weitere Laboratorien mit Referenzfunktion angeschlossen. Dazu gehören das Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen (GVO), die oberste Begutachtungsstelle für die Einfuhrkontrolle von Wein nach der Weinüberwachungsverordnung, die Zoonoseberichterstattung sowie die Konsiliarlaboratorien für ''Leptospira'', ''Yersinia'' sowie Vibrios. | ||
Ein wesentlicher Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung am BfR ist die Entwicklung effektiver Risikokommunikationsstrategien. Dabei werden die Ergebnisse wissenschaftlicher Risikobeschreibungen mit den Informationsbedürfnissen relevanter Zielgruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, öffentlichen Institutionen, (Verbraucher-)Verbänden, Medien, NGOs und Verbrauchern zusammengeführt. Der Abgleich individueller Risikowahrnehmungen mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Risikobewertungen und Beschreibungen wissenschaftlicher Unsicherheiten ist Voraussetzung für die Durchführung anschließender partizipativer Risikokommunikationsmaßnahmen. | Ein wesentlicher Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung am BfR ist die Entwicklung effektiver Risikokommunikationsstrategien. Dabei werden die Ergebnisse wissenschaftlicher Risikobeschreibungen mit den Informationsbedürfnissen relevanter Zielgruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, öffentlichen Institutionen, (Verbraucher-)Verbänden, Medien, NGOs und Verbrauchern zusammengeführt. Der Abgleich individueller Risikowahrnehmungen mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Risikobewertungen und Beschreibungen wissenschaftlicher Unsicherheiten ist Voraussetzung für die Durchführung anschließender partizipativer Risikokommunikationsmaßnahmen. | ||
Line 135: | Line 137: | ||
|- | |- | ||
!Zuständigkeiten | !Zuständigkeiten | ||
|[[File:AnimalFeed.png|Futtermittel|link=Animal feed|25px]] [[File:AnimalHealth.png|Tiergesundheit und Tierschutz|link=Animal health and welfare|25px]] [[File:BiologicalHazards.png|Biologische Gefahren und Zoonosen|link=Biological hazards and zoonoses|25px]] [[File:Biotechnology.png|Biotechnologie und Gentechnik|link=Biotechnology and genetic engineering|25px]] [[File:EmergingRisk.png|Neu auftretende Risiken|link=Emerging | |[[File:AnimalFeed.png|Futtermittel|link=Animal feed|25px]] [[File:AnimalHealth.png|Tiergesundheit und Tierschutz|link=Animal health and welfare|25px]] [[File:BiologicalHazards.png|Biologische Gefahren und Zoonosen|link=Biological hazards and zoonoses|25px]] [[File:Biotechnology.png|Biotechnologie und Gentechnik|link=Biotechnology and genetic engineering|25px]] [[File:EmergingRisk.png|Neu auftretende Risiken|link=Emerging risks|25px]] [[File:ResiduesVeterinary.png|Tierarzneimittelrückstände|link=Residues of veterinary medicinal products|25px]] | ||
|- | |- | ||
!Sitz | !Sitz | ||
Line 168: | Line 170: | ||
|- | |- | ||
!Zuständigkeiten | !Zuständigkeiten | ||
|[[File:AnimalFeed.png|Futtermittel|link=Animal feed|25px]] [[File:Biotechnology.png|Biotechnologie und Gentechnik|link=Biotechnology and genetic engineering|25px]] [[File:Contaminants.png|Kontaminanten|link=Contaminants|25px]] [[File:DrinkingWater.png|Trinkwasser|link=Drinking water|25px]] [[File:EmergingRisk.png|Neu auftretende Risiken|link=Emerging | |[[File:AnimalFeed.png|Futtermittel|link=Animal feed|25px]] [[File:Biotechnology.png|Biotechnologie und Gentechnik|link=Biotechnology and genetic engineering|25px]] [[File:Contaminants.png|Kontaminanten|link=Contaminants|25px]] [[File:DrinkingWater.png|Trinkwasser|link=Drinking water|25px]] [[File:EmergingRisk.png|Neu auftretende Risiken|link=Emerging risks|25px]] [[File:Environment.png|Umweltverträglichkeitsprüfung|link=Environmental risk assessment|25px]] [[File:FoodContactMaterials.png|Lebensmittelkontaktmaterialien und -verpackung|link=Food contact materials and packaging|25px]] [[File:FoodIngredients.png|Inhaltsstoffe|link=Food ingredients|25px]] [[File:Nanotechnology.png|Nanotechnologie|link=Nanotechnology|25px]] [[File:PlantHealth.png|Pflanzengesundheit|link=Plant health|25px]] [[File:PlantProtection.png|Pflanzenschutzmittel oder Pestizide|link=Plant protection products or pesticides|25px]] | ||
|- | |- | ||
!Sitz | !Sitz | ||
Line 237: | Line 239: | ||
EFSA-relevante Aktivitäten an der TI konzentrieren sich auf Tiergesundheit und Tierschutz, gentechnisch veränderte Organismen, Umweltrisikobewertungen, mögliche Kontaminanten und deren Auswirkungen auf den Menschen (z. B. Mikroplastik in Fischen und Böden) sowie bestimmte Bereiche der Pflanzengesundheit. Einige dieser Aktivitäten sind eingebettet in Kooperationen mit FLI, JKI, MRI und anderen wissenschaftlichen Partnern im In- und Ausland. | EFSA-relevante Aktivitäten an der TI konzentrieren sich auf Tiergesundheit und Tierschutz, gentechnisch veränderte Organismen, Umweltrisikobewertungen, mögliche Kontaminanten und deren Auswirkungen auf den Menschen (z. B. Mikroplastik in Fischen und Böden) sowie bestimmte Bereiche der Pflanzengesundheit. Einige dieser Aktivitäten sind eingebettet in Kooperationen mit FLI, JKI, MRI und anderen wissenschaftlichen Partnern im In- und Ausland. | ||
== Regionale und lokale Ebene == | == Regionale und lokale Ebene == |